Pavillon im Grünen

Um vorwärtszukommen, muss man zurückblicken. Als Architekt, geboren 1962, stellt sich für mich bei diesem Projekt auch die Frage: 'Wie gehen die Kinder mit dem baulichen Erbe der Nachkriegsgeneration, also unserer Eltern, um?"

Wenn es nach dem Krieg möglich war, zog man raus aufs Land in einen der beliebten Vororte und eroberte ganze Hänge, und baute auf großem Grundstück sein Einfamilienhaus. Das am Berg thronende Haus Bock verkörpert den Geist der 60 / 70 er Jahre. Es war die Zeit des béton brut und Blütezeit des Brutalismus.

Der Pavillon ist als eine, durch schräg gestellte Stützen sich selbst aussteifende filigrane Stahlkonstruktion geplant, die sich vollständig zum Eingangsbereich, zur Terrasse sowie zum Garten öffnet. Sie bildet den zentralen Raum des Hauses, Lebensraum im Thoreau'schen Sinne. Die Dachform entwickelt sich mit ihrem schmalen Dachrand und den drei Zeltdächern aus der Besonderheit der Stahlkonstruktion

Das transformierte Gebäude gliedert sich in einen hangseits gelegenen Nebentrakt, der über eine von oben belichtete 'Fuge' mit dem Pavillon verbunden ist und ruht auf dem bestehenden Kellergeschoss, das sich zum verbleibenden Schwimmbecken öffnet.